Leider gibt es nur sehr wenige Informationsquellen zur Typentheorie im deutschsprachigen Raum.
Die Theorie von den 16 Typen basiert auf der Typologie des Schweizer Psychiaters Carl Gustav Jung und erschien erstmals 1921. Heute wird dieses Werk im Rahmen der Gesamtausgabe des Werkes von C.G. Jung als „Psychologische Typen“ 6. Band in der 3. Auflage von 1995 durch den Patmos-Verlag veröffentlicht. Carl Gustav Jung sprach allerdings nur von acht psychologischen Typen, die sich durch ihre dominante Funktion unterscheiden.
Später wurde die Theorie durch Myers-Briggs weiterentwickelt, wobei die acht Typen in jeweils zwei Subtypen unterteilt wurden, die sich durch ihre zweite Funktion unterscheiden. Die dadurch entstandenen 16 verschiedenen Typen sind Thema der von den Anhängern dieses Modells vertretenen Typentheorie.
In folgenden Publikationen findet ihr weitere Informationen zu diesen 16 Typen:

 

Deutschsprachige Bücher
  • Richard Bents und Rainer Blank, „Typisch Mensch: Einführung in die Typentheorie“, 3. Auflage, 2004

Sehr gute und leicht verständliche Einführung in die Typentheorie. Früher wurde diese Broschüre unter Bezug auf das Persönlichkeitsinventar MBTI veröffentlicht. Vermutlich als Ergebnis abweichender Geschäftspolitik der europäischen Vertreiber bieten Bents und Blank jetzt die Grundlagen des 16 Typenmodells unter Bezug auf den Golden Profiler of Personality GPOP an.

  • Richard Bents und Rainer Blank „Sich und andere Verstehen: Eine dynamische Persönlichkeitstypologie“  als kindle edition Stand 30.03.2014 bei amazon erhältlich

Ich habe es noch nicht gelesen. Mein Blick in das Inhaltsverzeichnis und die Leseprobe zeigt jedoch, dass es ein recht aufschlussreiches Werk zu sein scheint für alle, die ihre Kommunikation mit den anderen Typen verbessern möchten. Es dürfte dem von mir gelesenen o.g. Werk mindestens ebenbürtig sein. Sehr schön finde ich den Rückgriff auf die Grundlagen von Carl Gustav Jung und die Betonung des Gedankens der Individuation. Daher auf jeden Fall etwas für Leute, die ihre Persönlichkeit voll entfalten wollen. Wahrscheinlich werde ich mir diese Version doch noch runterladen…

  • David Keirsey, „Versteh mich bitte“, 1990, Prometheus Books (in den USA gibt es eine aktuellere Auflage)

 David Keirsey unterscheidet die Typen nicht nach den Funktionen sondern legt den Schwerpunkt auf vier verschiedene Temperamente, denen diese Typen seines Erachtens angehören. Er fügt seinem Buch jedoch Profile zu allen 16 Typen bei. Eine interessante Lektüre für Anfänger. Allerdings geht sie nur bedingt auf die Typentheorie und überhaupt nicht auf die Dynamik hinter den verschiedenen Funktionen ein. Sie schärft allerdings das Auge für bestimmte Eigenschaften der 16 Typen.

  • Stefanie Stahl und Melanie Alt, „So bin ich eben! Erkenne dich selbst und andere“. 2011

Die Autorinnen gehen ihren eigenen Weg und verwenden ihr eigenes Vokabular. Sie reden von Ministern statt den Buchstabencode der Typen zu verwenden. Insofern behandelt das Buch nicht ganz die Typentheorie. Es ist aber geeignet, den Blick des Anfängers für die 16 Typen zu schärfen. Hier habe ich eine Tabelle erstellt, um die verschiedenen Minister den 16 Typen nach der Typentheorie zuzuordnen.

Quellen Online

Erstaunlich ausführliche Informationen zu den Typen. Behandelt werden u.a. Kindertypen und Paarbeziehungen der Typen untereinander. Außerdem enthält die Website eine ausführliche Liste englischsprachiger Bücher zum Thema. Der Aufbau der Seite ist etwas gewöhnungsbedürftig. Der Autor verwendet andere Buchstabenkürzel, bietet aber eine Übersetzung in den bekannten Buchstabencode an.

Die Website enthält Beschreibungen der 16 Typenprofile. Der Wortlaut erscheint mir sehr angelehnt an die Beschreibungen der www.personalitypage.com.

Der Autor ist Skeptiker (INTP-Einschlag). Er bevorzugt den Big-Five und zeigt seine Ablehnung gegenüber der Typentheorie deutlich. Er stellt trotzdem 16 Typenprofile vor. Die Zuordnung berühmter und fiktiver Persönlichkeiten soll der Illustration dienen. Allerdings würde ich derartige Eingruppierungen mit Vorsicht genießen, solange der Promi dies nicht offiziell bestätigt hat. Ich persönlich halte den Big-Five angesichts der fehlenden Theorie für wenig wegweisend.

Beste englischsprachige Quellen aus meiner subjektiven Sicht:
online
Bücher für Anfänger
  • Paul D.Tieger and Barbara Barron-Tieger, “Just Your Type”, 2000 Boston, MA
  • Paul D.Tieger and Barbara Barron-Tieger, “Nurture by Nature”, 1997 New York
  • Otto Kroeger and Janet M. Thuesen, “Type Talk”, 1989 New York
Bücher für Fortgeschrittene
  • Lenore Thomson, “Personality Type”, 1998 Boston, MA
  • Naomi L. Quenk, “Was That Really Me?”, 2002 Palo Alto, CA
  • Angelina Bennet, „The Shadows of Type“, 2010
    Für die fortgeschrittenen MBTI-Anwender und Coachs, die sich mit der Frage quälen, ob es mehr als 16 Typen gibt und ob die Einteilung in 16 Typen nicht doch ein wenig zu grob ist angesichts der Vielfalt menschlicher Charaktere. Angelina Bennet anerkennt das Problem, dass es innerhalb eines Typs sowohl schlecht als auch gut entwickelte Exemplare gibt und betrachtet jeden Typ und seine Ausprägungen auf sieben verschiedenen Entwicklungsstufen. Dazu bezieht sie sich auf die Arbeiten der amerikanischen Psychologin Jane Loevinger zur Ich-Entwicklung sowie Susanne Cook-Greuters. Außerdem erhält der Leser einen kurzen Einblick in das Werk von Carl Gustav Jung zum besseren Verständnis der Typologie, die letztlich nur ein Ausschnitt hiervon ist.

Publikationen zur Typentheorie
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