ENFJ

I. Buchstabencode

E – Extraversion (Handeln in der Außenwelt) wird gegenüber der Introversion (Rückzug zur Reflektion und Besinnung) bevorzugt. Als ENFJ wenden sich vor allen ihren Mitmenschen zu.

N – Die Wahrnehmung ist bevorzugt iNtuitiv. In der jung’schen Terminologie bedeutet dies, dass ENFJs Dinge zu verstehen suchen, für die es in ihrer gegenwärtigen Umwelt keine ausreichenden Anhaltspunkte gibt. Man nimmt an, dass Intuitive eher in der Lage sind, auf unbewusste Inhalte zurückzugreifen. Sie können fehlende Details gut durch Erkennen von Mustern und Parallelen zu bekannten Inhalten ersetzen und dadurch Erklärungen für Geschehnisse finden, die nicht offensichtlich sind.

F –Fühlen wird gegenüber rein sachlichen und unpersönlichen Erwägungen bei der Entscheidungsfindung bevorzugt. ENFJs messen den Gefühlen anderer Menschen oft mehr Bedeutung zu als ihren eigenen Gefühlen.

J – Urteilend (engl. judging).

ENFJ bevorzugen eine geordnete Umwelt. Sie suchen nach Stabilität und Strukturen in ihrer Außenwelt. Zuviel unvorhersehbare Veränderungen empfinden sie eher als unangenehm. Bei einem ENFJ zeigt sich diese Einstellung besonders an dem Bedürfnis, die Dinge zum Abschluss zu bringen. Sie sind sehr entscheidungsfreudig und bestrebt, einmal aufgestellte Ziele konsequent umzusetzen.

II. Stärken des ENFJs

• ENFJs verfügen über eine hohe soziale Kompetenz und überdurchschnittlich entwickelte Kommunikationsfähigkeiten. Sie können sich leicht in andere hineinversetzen und diese mit Charme und Enthusiasmus zur Kooperation bewegen.
• Sie arbeiten gerne im Team und erfassen schnell die Dynamik der gesamten Gruppe.
• Sie sind oft ausgesprochen kreativ und entwickeln gerne Ideen, um das Leben in ihrer sozialen Gruppe zu verbessern.
• Sie sind zumeist pflichtbewusst und effizient bei der Erledigung ihrer Aufgaben.

III. Schwächen des ENFJs

• ENFJs können überzogene idealistische Vorstellungen entwickeln und hierdurch unrealistische Erwartungen an ihre Mitmenschen stellen.
• Sie können überempfindlich auf sachliche Kritik reagieren.
• Sie neigen zu Stimmungsschwankungen. Ihr Selbstwert hängt oft stark davon ab, ob sie ihren eigen idealistischen Vorstellungen im Moment gerecht werden.
• Sie können sich nur schlecht von ihren Mitmenschen abgrenzen und vernachlässigen daher oft ihre eigenen Bedürfnisse.

IV. Reihenfolge und Ausrichtung der ersten zwei Grundfunktionen

Dominante Funktion: Extravertiertes Fühlen

Die dominante Funktion des ENFJs ist das Fühlen. Dies richtet sich nach außen auf seine Mitmenschen. Es befähigt den ENFJ, die Erwartungen seiner Mitmenschen zu erkennen und zu erfüllen und dabei das Wohl seiner Gemeinschaft im Auge zu behalten.
Zweite Funktion: Introvertierte Intuition (Ni)

Zweite Funktion: Introvertierte Intuition

Die zweite Funktion des ENFJs ist die Intuition, sie richtet sich nach innen. Die Intuition vermittelt ENFJs oft Einsichten in Zusammenhänge, obwohl die konkreten Tatsachen nicht ausreichen, um diese zu erklären. Unter ihrem Einfluss entwickeln ENFJs kreative Ideen und erkennen das Potential einer bestehenden Situation.
Die durch die introvertierte Intuition vermittelten Einsichten sind jedoch geeignet, die oft recht konventionellen Ziele seiner Gemeinschaft, deren Erfüllung dem ENFJ am Herzen liegen, zu hinterfragen. Entsprechend neigen ENFJs dazu, die durch ihre zweite Funktion gewonnen Einsichten, nur an sich heranzulassen, soweit sie mit allgemein anerkannten Zielstellungen ihrer Gemeinschaft kompatibel sind.

V. Atypisches Verhalten

Jeder der 16 Typen zeigt bestimmte atypische Verhaltensweisen. Sie sind Ausdruck des übermäßigen Gebrauchs ihrer dominanten Funktion zu Lasten anderer Funktionen, die im Unterbewusstsein ein Schattendasein führen. Nähere Ausführung zu diesem Thema findest du hier.

Minderwertige Funktion: Introvertierte Denken (Ti)

Die minderwertige Funktion des ENFJs ist das introvertierte Denken. Unter dem unbewussten Einfluss dieser Funktion wirken ENFJs eher wie schlecht entwickelte ISTPs. Sie verlieren ihre Fähigkeit, Empathie für andere zu empfinden und reagieren plötzlich ausgesprochen schroff auf die Unzulänglichkeiten ihrer Mitmenschen. Oft versuchen sie auftauchende Probleme übermäßig logisch zu analysieren ohne dabei andere zu Rate zu ziehen. Hierbei malen sie sich zumeist düstere Szenarien aus oder stellen sich Lösungswege für vorhandene Probleme vor, die oft an der Realität vorbeigehen.
Bitte bedenke, dass die Funktionen nur einen Teil der Persönlichkeit erklären. Menschen eines bestimmten Typs unterscheiden sich hinsichtlich des Entwicklungsgrades ihrer Funktionen. Diese sind mehr oder weniger gut entwickelt, und entsprechend unterschiedlich kommen die Stärken und Schwächen des ENFJs zum Vorschein. Dies hängt unter anderem auch mit dem Alter zusammen. Je älter man wird oder je förderlicher die eigenen Umstände sind und waren, desto ausbalancierter und weniger extrem ist die Persönlichkeit.

Eine detaillierte Profilbeschreibung des ENFJs findet du hier.